Cokom One: Herr Dr. Scholz, seit wann nutzen Sie die HzV-Verträge?
Dr. Scholz: Bekanntlich wurden in Baden-Württemberg die ersten HzV-Verträge bundesweit abgeschlossen. Wir waren schon relativ früh dabei und haben daher eine sehr lange Erfahrung damit.
Cokom One: Wie setzen Sie die Verträge technisch um?
Dr. Scholz: Wir haben schon lange Jahre als Praxisverwaltungssystem zunächst M1, später M1 PRO für den KV-Bereich und Praxis4More HzV für den HzV-Bereich erfolgreich im Einsatz.
Cokom One: Was sind die Gründe für diese Konstellation mit zwei Systemen? Es gibt ja einige, die aus Prinzip keine zwei Systeme nutzen wollen.
Dr. Scholz: Wir waren eigentlich ganz zufrieden bei uns mit M1, das auch in unserem Ärztenetz verbreitet ist. Eine gewisse Treue ist auch dabei. Praxis4More HzV ist eine gute Lösung für die HzV-Verträge, es ist ja speziell dafür entwickelt. Zwar bietet M1 mittlerweile auch eine Unterstützung der Verträge als Zusatzoption an, da sind für mich allerdings die Kosten schon ein KO-Kriterium. Auch die Preisstruktur bei Praxis4More – ein Preis für beliebig viele Verträge – kommt mir entgegen.
Mit der Handhabung zweier Systeme haben wir hier keine Probleme. Wir lesen die eGK zweimal ein. Alternativ tauschen die beiden Systeme die Daten aus. Die Patienten werden bei uns -außer im Bereich DMP- entweder über das Hausarztmodell oder über die KV abgerechnet. Auch durch die moderne Windows-Oberfläche hat unser Team kein Problem mit der Handhabung. Ein Klick und man ist im jeweils anderen Programm, die Bedienung ist mehr oder weniger intuitiv. Der zusätzliche Zeitaufwand gegenüber einer Komplettlösung ist marginal und wiegt bei weitem nicht die Vorteile auf.
Die Einführung von Praxis4More ist wie erwähnt schon recht lange her. Über den Anbieter Cokom One haben wir einen Partner mit kompetenten Mitarbeitern, der ggf. auftretende Probleme zügig löst.
Cokom One: Wie bewerten Sie die HzV insgesamt?
Dr. Scholz: Die bessere Versorgung der Patienten durch Hausarztverträge ist ja mittlerweile durch Studienergebnisse nachgewiesen. Darüber hinaus sind die Verträge auch für uns Ärzte wirtschaftlich sinnvoll: die Vergütung gegenüber dem Kollektivvertrag ist besser, der administrative Aufwand geringer.
Dabei sehe ich allerdings in meiner Praxis die Qualität der einzelnen Verträge differenziert: der AOK BW-Vertrag ist für mich der attraktivste, die Ersatzkassenverträge sind komplexer und restriktiver.
Cokom One: Herr Dr. Scholz, vielen Dank für das Gespräch. |
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